20121215
20121016
#059 // vom südhang.
Ich war da im Sommer auf so einem Openair. Eine Nacht lang getanzt. Danke an Südhang. Dabei hab ich mir eine Kamera geschnappt und einige ziemlich viele Aufnahmen gemacht. Der daraus entstehende Film wartet nur noch auf seinen Soundtrack und wird vermutlich bis zum Ende des Jahres veröffentlicht. Bis dahin veröffentlicht néo.nous kurze unbefriedigende Teaser.
Dank geht noch raus an Martin Walden für den Track, den ich in den Teasern verwende.
20121013
#058 // aussteigen.
Ich sitze im Zug nach Paris.
Großraumabteil, Viererplatz mit Tisch, allein. Ich lese und genieße
die Ruhe. Nur ein bisschen Musik.
Plötzlich taumeln Menschen an mir
vorbei. Nichts ungewöhnliches in einem fahrenden ICE. Beide Personen
stürzen auf die beiden mir gegenüberliegenden Plätze. Rechts eine
Frau, links ein älterer Herr. Das erste, was mir auffällt sind die
leeren Pfandflaschen in ihrer Handtasche. Das zweite der Alkoholdunst
und ihre Trunkenheit. Sie gehören nicht hierher.
Die Frau ist fett, trägt Crocks und
hässliche Klamotten. Er vertraut auf den Kinderschänder-Style. Die
Art von Onkel, die man nie haben will.
Die kleinen Regionalbahntickets in
seiner Hand enthüllen schüchtern, was die Dame bereits lautstark
verkündet: „Wir sind im falschen Zug! Wir wollten nach Dunsch!“
Heiserstes Lachen folgt, es schüttelt ihren massigen Körper, geht
über in ein für alle Lauschenden schmerzhaftes Raucherröcheln.
Ich drehe den mp3Player etwas lauter,
vertiefe mich in mein Buch. Aus dem Augenwinkel sehe ich ihn mit
einem Zugbegleiter sprechen. Während sie wieder lacht, macht er dem
Schaffner unmissverständlich klar, dass sie an allem Schuld ist und
er jegliche Verantwortung von sich weist. Er deutet an, seiner Frau
dafür ordentlich eine zu verpassen, sie lacht unabhängig davon
weiter. Als ihm der Zugbegleiter verbietet, die fette Frau zu
vermöbeln, scheint er traurig, wie ein kleines Kind und nuschelt ein
enttäuschtes „Doch“.
Wir fahren weiter. Sie beginnt, ihre
Pfandhandtasche zu entleeren, reiht die Flaschen auf dem Tisch aus.
Als sie eine noch ungeöffnete entdeckt, packt sie den Rest glücklich
wieder zurück. Ihr (ich vermute) Gatte redet auf mich ein, versucht
mir in Dauerschleife klarzumachen, was alle im Abteil bereits wissen:
„Wir wollten nach Dunsch!
Ich ignoriere ihn so gut wie möglich,
sage: „M-hm.“ Mehr fällt mir nicht ein.
Währenddessen bemüht sie sich, ihr
Bier mit einem Feuerzeug zu öffnen. Minutenlang. Das Feuerzeug
zersplittert nach und nach. Dann rinnt das Bier endlich ihre Kehle.
Glücklich beginnt sie wieder, ihren Gatten anzubrüllen. Ich
verstehe kein Wort. Akzent, Trunkenheit und lautes Lachen erschweren
das auditive Entziffern. Da sie vorhin bereits eine leere Bierflasche
quer über den Tisch gefegt hat, bringe ich möglichst unauffällig
meine Tasche und mein Buch in Sicherheit. Aufstehen wäre mir noch
unangenehmer. Unauffällig bleiben.
Er fragt mich, was der nächste Halt
ist. „Saarbrücken“, sage ich und wiederhole damit das, was schon
zwei mal durchgesagt wurde.
Sie prustet Biernebel. Verschlucken,
Hustenanfall.
„Alles in Sicherheit?“, frage ich
mich panisch. Ich überlege, in welche Richtung ich aufspringe, wenn
das Bier fällt.
So weit kommt es nicht, er ext es weg.
„Stabil“, denke ich, während ihr Handy unter den Pfandflaschen
losgeht. Laut. Sie flucht.
„Halt's Maul!“, brüllt sie in ihre
Tasche. Den Spruch bekam bisher nur ihr Mann zu hören. Ich frage
mich, welcher traurigen Vereinssitzung die beiden entflohen sind. Sie
hat ihr Handy zwischen ihre Wurstfinger bekommen. Bisher dachte ich,
sie hätte ein lautes Organ. Nun schreit sie.
„JAA? JÜRGÄÄN?! Wir fahren grad
nach Paariis!“ Hahahahahahahihihihusthust Huströchel. „NAIIN!
ICH KANN NICHT SO LAUT REDEN! - ICH BIN IM ZUUHUG!“
Der Zugführer gibt durch, dass in
Saarbrücken Anschluss nach Pirmasens besteht. Als sie das hört,
wird Jürgen am Telefon zur Lagebesprechung weiter angebrüllt.
Ich drehe meinen Lautstärkeregler auf
Anschlag. „Zeig was du kannst kleiner Mann“, feuere ich meinen
mp3Player an.
Er fragt mich, was der nächste Halt
ist. Mehrfach, weil ich erst die Kopfhörer absetzen muss. Sie stimmt
währenddessen mit ein.
„Saarbrücken“, sage ich.
Jürgen wird deutlich mitgeteilt, dass
man jetzt aussteigt.
Er berichtet noch schnell, dass man
versuchen werde, auf Gleis 6 den Zug nach Pirmasens zu bekommen, um
irgendwie nach Dunsch zu gelangen.
„Ach“, sage ich.
Dann hält der Zug. Im Gehen macht sie
ihrem Mann für alle verständlich klar, dass man nun aussteigen
müsse. Zustimmung.
20120913
#057 // quik
das große neo.nous kino geht weiter.das wahrscheinlich beste skatevideo das ich seit längerer zeit gesehen habe.
20120831
#056 // rancho texas.
Ich habe für ein Seminar einen Trailer zu einem Kurzfilm anfertigen müssen. "Rancho Texas" heißt das Ding. Ich hoffe mal, es gefällt.
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